Nachfolgend finden Sie einen kompakten, satzweise formulierten Überblick der größten Märkte (NYSE, Nasdaq, Cboe), die Umrechnung in die deutsche Zeit, eine Erklärung des Handels außerhalb der Haupthandelszeit sowie einen Feiertagskalender inklusive verkürzter Sitzungen.
Zeitzonen und Verschiebung Deutschland–USA
Der Zeitunterschied zwischen Berlin und New York beträgt die meiste Zeit des Jahres +6 Stunden zugunsten Deutschlands. Zweimal jährlich gibt es kurze Übergangsphasen mit nur +5 Stunden: erstmals nach dem US‑Wechsel auf Sommerzeit und vor dem EU‑Wechsel (typischerweise 2 bis 3 Wochen im März) und ein zweites Mal nach der EU‑Rückkehr zur Normalzeit und vor dem US‑Wechsel (in der Regel 1 Woche um Ende Oktober/Anfang November). In der Praxis bedeutet das: Die Haupthandelszeit 9:30–16:00 ET entspricht in Deutschland meist 15:30–22:00, in den Übergangwochen 14:30–21:00.
Umrechnung der wichtigsten Handelszeiten – identisch für NYSE, Nasdaq und Cboe
Seance | USA (ET) | Deutschland (meistens) | Deutschland (Übergangwochen) |
---|---|---|---|
Pre‑Market | 4:00–9:30 | 10:00–15:30 | 9:00–14:30 |
Hauptsession | 9:30–16:00 | 15:30–22:00 | 14:30–21:00 |
After‑Hours | 16:00–20:00 | 22:00–02:00 (folgender Tag) | 21:00–01:00 (folgender Tag) |
Bei US‑Aktien teilen die wichtigsten Märkte den gleichen Kern des Handelstages. Das gilt für die New York Stock Exchange (NYSE), den Nasdaq Stock Market (Nasdaq) und Cboe U.S. Equities (z. B. Cboe BZX). Die Haupthandelszeit läuft von 9:30 bis 16:00 ET, während Pre‑Market und After‑Hours den Handelstag im elektronischen Modus erweitern – mit geringerer Liquidität und in der Regel breiteren Spreads im Vergleich zur Hauptsession.
Pre‑Market und After‑Hours: Was ist das und wie funktioniert es
Der Pre‑Market ist der elektronische Teil des Handelstages vor Eröffnung der Hauptsession. Orders werden in Electronic Communication Networks (ECN) und weiteren alternativen Handelssystemen gematcht. Es gibt keine klassische Auktion, vielmehr findet ein fortlaufendes Matching von Limit‑Orders entsprechend der verfügbaren Liquidität statt. Marktteilnehmer nutzen den Pre‑Market vor allem, um auf morgendliche Makrodaten und Unternehmensnachrichten zu reagieren, die Eröffnungsauktion vorzubereiten und Positionen in Erwartung des Gleichgewichtspreises zu justieren. Die meisten Broker akzeptieren in dieser Zeit nur Limit‑Orders und verlangen häufig eine spezielle Gültigkeit für Extended Hours, etwa time‑in‑force DAY+EXT
oder das Äquivalent.
Die After‑Hours schließen unmittelbar an das Ende der Hauptsession um 16:00 ET an und dienen der sofortigen Reaktion auf Quartalszahlen und andere wichtige Unternehmensereignisse, die nach Börsenschluss veröffentlicht werden. Wie am Morgen erfolgt das Matching in ECN und alternativen Systemen, und die Liquidität ist üblicherweise geringer als während der Hauptstunden. Daraus resultieren breitere Spreads, geringere Orderbuchtiefe und sensitivere Reaktionen auf einzelne Orders, was nach Meldungen zu ausgeprägteren Kursausschlägen führen kann.
Zeitliche Abgrenzung der Extended Hours
Der Pre‑Market läuft üblicherweise von 4:00 bis 9:30 ET, was 10:00 bis 15:30 in Deutschland entspricht (in Übergangwochen 9:00 bis 14:30). Die After‑Hours dauern in der Regel von 16:00 bis 20:00 ET, also 22:00 bis 02:00 in Deutschland (in Übergangwochen 21:00 bis 01:00). Einige Broker können bei ausgewählten Instrumenten längere Zeitfenster anbieten, das sind jedoch Ausnahmen. Prüfen Sie daher immer die unterstützten Symbole und Ordertypen.
Vorteile, Nachteile und praktische Nuancen
Der Hauptvorteil von Pre‑Market und After‑Hours ist die Möglichkeit, außerhalb der Hauptsession auf wesentliche Informationen zu reagieren und Positionen im Voraus anzupassen – für das Risikomanagement besonders während der Berichtssaison. Nachteilig sind die geringere Liquidität und breitere Spreads.
Seance | Typische Zeiten (ET) | Typische Zeiten (Deutschland) | Hauptnutzung | Wesentliche Einschränkungen |
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Pre‑Market | 4:00–9:30 | 10:00–15:30 | Vorbereitung auf die Markteröffnung, Reaktion auf morgendliche Daten und Unternehmensnachrichten, Bildung eines erwarteten Gleichgewichtspreises. | Geringere Liquidität, breitere Spreads, oft nur Limit‑Orders. |
After‑Hours | 16:00–20:00 | 22:00–02:00 | Reaktion auf Zahlen und Unternehmensmeldungen nach Börsenschluss, Feinjustierung von Positionen und Risikosteuerung. | Erhöhte Volatilität nach Zahlen, eingeschränkte Ordertypen. |
US‑Börsenfeiertage und verkürzte Sitzungen (2025)
Die US‑Aktienbörsen bleiben 2025 an den wichtigsten bundesweiten Feiertagen geschlossen. Verkürzte Sitzungen werden jährlich festgelegt, häufig mit frühem Handelsschluss um 13:00 ET an Heiligabend (sofern ein Arbeitstag) und am Freitag nach Thanksgiving. In manchen Jahren ist auch der Vorabend des 4. Juli verkürzt. Den Zeitplan finden Sie im Kalender Ihres Brokers, etwa direkt in der Handelsplattform bei eToro und XTB.
Datum | Ereignis | Status |
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1. 1. 2025 | New Year’s Day | Geschlossen |
20. 1. 2025 | Martin Luther King Jr. Day | Geschlossen |
17. 2. 2025 | Presidents’ Day | Geschlossen |
18. 4. 2025 | Good Friday | Geschlossen |
26. 5. 2025 | Memorial Day | Geschlossen |
19. 6. 2025 | Juneteenth | Geschlossen |
4. 7. 2025 | Independence Day | Geschlossen |
1. 9. 2025 | Labor Day | Geschlossen |
27. 11. 2025 | Thanksgiving Day | Geschlossen |
25. 12. 2025 | Christmas Day | Geschlossen |
Datum | Ereignis | Hinweis |
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28. 11. 2025 | Tag nach Thanksgiving | In der Regel verkürzte Sitzung (Schluss 13:00 ET) |
24. 12. 2025 | Heiligabend | Fällt auf einen Werktag, in der Regel verkürzte Sitzung (Schluss 13:00 ET) |
3. 7. 2025 | Vorabend des 4. Juli | Möglicherweise verkürzte Sitzung – wird im offiziellen Kalender bestätigt |
Außerordentliche Handelsunterbrechungen
Die US‑Märkte nutzen sogenannte Circuit Breaker, die den Handel bei extremen Kursbewegungen unterbrechen. Bei einem Rückgang des S&P 500 um 7 % und 13 % wird der Handel am Gesamtmarkt für 15 Minuten ausgesetzt, bei einem Rückgang um 20 % wird die Sitzung beendet. Auf Einzeltitelebene greift der Limit‑Up/Limit‑Down‑Mechanismus, der das Trading außerhalb des zulässigen Preiskorridors vorübergehend stoppt. In Ausnahmefällen können die Börsen den Handelsmodus auch aus betrieblichen Gründen anpassen, etwa bei Unwettern oder technischen Störungen.